Sandra Leupold inszeniert Jules Massenets Oper »Werther« am Theater Lübeck

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Redakteur
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Am 16. November hebt sich im Großen Haus der Vorhang für Jules Massenets Oper »Werther«. Für die Inszenierung zeichnet Sandra Leupold, die in Lübeck zuletzt mit »Luci mie traditrici  (Die tödliche Blume)« für Aufsehen sorgte und für »Don Carlo« den renommierten Theaterpreis DER FAUST gewonnen hat, verantwortlich.

Foto: © Markus Nass

Die Regisseurin, die für ihren Lübecker »Don Carlo« mit dem renommierten Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet worden ist, kehrt zurück ans Theater Lübeck

Als Werther wird Yoonki Baek zu erleben sein, der koreanische Tenor ist seit 2009 im Ensemble des Theater Kiel, und hatte am Theater Lübeck in der prämierten Inszenierung die Titelpartie des Don Carlo inne. Der Charlotte leiht Publikumsliebling Wioletta Hebrowska Gestalt und Stimme. Werther liebt Charlotte. Charlotte jedoch hat ihrer inzwischen verstorbenen Mutter versprochen, Albert zu heiraten. Die Liebe des jungen Werther überdauert jedoch die Jahreszeiten. Melancholie mag sein Markenzeichen sein, lebensgefährlich ist ihr Umschlag in eine Todessehnsucht, die nicht mehr nur dem Leben einen ästhetischen Rahmen gibt. Im Winter schließlich, zur Weihnachtszeit, erbittet Werther die Pistolen von Charlottes Ehemann für eine Reise. Charlotte ist es, die sie ihm durch einen Diener aushändigen lässt.

Jules Massenet und seine Librettisten waren sich der Tatsache bewusst, zu einer anderen Zeit zu leben als Goethe Anfang der 70er des 18. Jahrhunderts. Im Unterschied zu Goethes Roman wird die Liebe des Werther durchaus erwidert. Charlotte ist eine unterschwellig zerrissene Frau, die ihre Gefühle nicht umstandslos einem bürgerlichen Gefühlshaushalt einsortiert, sie vielmehr reflektiert. Sie ist es, die – mehr oder weniger unbewusst – die Beihilfe zum Suizid nicht verweigert. Und Werther – die Liebe dieses Mannes hat Gewaltpotenzial.

Jules Massenet entwickelt seine verführerische, aufregende Musik aus der jeweiligen Situation. Er komponiert faszinierende Stimmungsbilder und nuancierte Psychogramme, die Gefühle zum Gegenstand haben, die zu jeder Zeit in einem anderen Licht erscheinen.

Musikalische Leitung M. H. Lehner Inszenierung S. Leupold Bühne H. Zimmermann

Kostüme J. Hochfeld

Mit W. Hebrowska, E. McNairy/C. Austin; Y. Baek, J. H. Choi, Y.-H. Choi, H. Song, G. Quinn; Mitglieder der Lübecker Knabenkantorei an St. Marien und des Mädchenchores der Gemeinnützigen; Statisterie; Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Premiere 16/11, 19.30 Uhr, Großes Haus

Weitere Termine 22/11, 20/12, 11/01, jeweils 19.30 Uhr, u.a.

 Theaterkasse 0451/399 600 Kartenkauf online www.theaterluebeck.de

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