Lübeck: Arbeitslosigkeit so niedrig wie vor 24 Jahren

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Redakteur
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Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, waren im Februar 2016 weniger Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vorjahr und im Vormonat.

Foto: Matthias Bozek  / pixelio.de

„Das milde Wetter wirkt sich positiv auf die Arbeitsmarktentwicklung aus. Die saisonbedingten Arbeitslosmeldungen sind zurückgegangen, während mehr Arbeitsuchende wieder einen Job fanden. Auch die Nachfrage der Wirtschaft nach Fachkräften steigt und liegt über dem Vorjahresniveau. Passende Mitarbeiter sind immer schwieriger zu finden. Umso wichtiger ist es, frühzeitig in den Nachwuchs zu investieren und versteckten Talenten eine Chance zu bieten. Bei der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 07. bis 11. März 2016 gehen unsere Mitarbeiter mit Bewerbungsmappen von Jugendlichen auf Werbetour. Manchmal braucht man einen zweiten Blick, damit es die erste Wahl wird. Ich möchte Sie als Unternehmen dazu ermuntern, mit diesem zweiten Blick die Potenziale junger Menschen zu entdecken. Gerne informieren wir Sie über Fördermöglichkeiten“, wirbt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck, bei Unternehmen.

„Jugendliche, die dieses Jahr mit der Ausbildung beginnen wollen, sollten jetzt aktiv werden und das Halbjahreszeugnis für ihre Bewerbung nutzen. Uns wurden bereits viele interessante Ausbildungsstellen gemeldet. Ausbildung oder duales Studium kann auch für Abiturienten ein interessanter Karrierestart sein. Die Berufsberatung hilft bei der Ausbildungswahl und der Lehrstellensuche“, empfiehlt er Schülerinnen und Schülern.

Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 18.577 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 122 (0,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 614 (3,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert zum Vormonat bei 8,8 Prozent (Vorjahr 9,1 Prozent). Im Februar wurden 1.672 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 680 (68,5 Prozent) mehr als im Vormonat und 212 (14,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 3.663 Stellen wurden Ende des Monats noch Arbeitskräfte gesucht, 568 oder 18,4 Prozent mehr als im Februar 2015.

Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.820, das sind 25 (0,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 520 (8,2 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,7 Prozent.

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 12.757 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 97 (0,8 Prozent) gegenüber Januar 2016. Im Vergleich zum Februar 2015 ging die Arbeitslosigkeit um 94 (0,7 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 6,0 Prozent.

Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 23.675 Personen befanden sich im Februar 2016 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 1.545 Personen oder 6,1 Prozent gesunken.



Arbeitsmarkt Regional

Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit in allen Ostholsteiner Dienststellen an, während Lübeck bereits einen Rückgang verzeichnet. Im Vorjahresvergleich gab es außer in der Dienststelle Timmendorfer Strand in allen Regionen einen Rückgang.

In der Hansestadt Lübeck fiel die Arbeitslosigkeit wieder unter 11.000 und lag Ende Februar 2016 bei 10.984, 167 (1,5 Prozent) weniger als vor einem Monat und 339 (3,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 10,0 Prozent zurück (Vorjahr 10,4 Prozent). 2.423 Arbeitslose und damit 30 (1,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 342 (12,4 Prozent) weniger als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen. Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende Februar 2016 8.561 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 137 (1,6 Prozent) weniger als im Januar 2016 und 3 (0,0 Prozent) mehr als im Februar 2015.

Im Kreis Ostholstein waren Ende Februar 2016 7.593 Arbeitslose gemeldet, das waren 45 (0,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 275 (3,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 7,5 Prozent an (Vorjahr 7,8 Prozent).

3.397 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 5 (0,1 Prozent) mehr als im Januar 2016 und 178 (5,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 4.196 Arbeitslose gemeldet, das waren 40 (1,0 Prozent) mehr als im Vormonat und 97 (2,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im Februar 2016 2.010 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 7 (0,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat an und ging um 21 (1,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 8,4 Prozent (Vorjahr 8,5 Prozent). Es meldeten sich 324 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 313 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 129 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Januar 2016 auf Februar 2016 um 28 (2,0 Prozent) angestiegen und im Vergleich zum Vorjahr um 106 (7,1 Prozent) auf 1.396 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug 8,7 Prozent (Vorjahr 9,3 Prozent). Dabei meldeten sich 288 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 261 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Februar 218 neue Stellen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im Februar 2016 2.207 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 22 oder 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat an und ging um 119 oder 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 8,8 Prozent (Vorjahr 9,4 Prozent). Dabei meldeten sich 426 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 405 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 148 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Januar 2016 auf Februar 2016 um 6 (0,6 Prozent) auf 953 Personen angestiegen. Das war 1 (0,1 Prozent) Person mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,2 Prozent (Vorjahr 6,3 Prozent). Dabei meldeten sich 202 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 198 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im Februar 91 neue Stellen.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2015 nahmen 1.518 (-231) Bewerber/innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Von den Betrieben wurden 3.019 (+343) Ausbildungsstellen angeboten. Rechnerisch kommen damit 2,0  Stellen auf eine/n Bewerber/in (Vorjahr 1,5).

„In nahezu allen Berufsfeldern wurden uns mehr Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet. Die Möglichkeiten in unserem Bezirk sind wirklich sehr gut. Darunter sind viele interessante Berufe, an die oft gar nicht gedacht wird, wie zum Beispiel Baustoffprüfer/in, Müller/in oder Packmitteltechnologe/in, um nur einige zu nennen. Allein in Lübeck und Ostholstein gibt es 140 verschiedene Ausbildungsberufe. Die Möglichkeiten mit einer Lehre Karriere zu machen sind sehr gut. Das Auswahlverfahren ist in vollem Gang. Warten Sie nicht zu lange und vereinbaren Sie gleich einen Beratungstermin unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 00“, rät Dusch.

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