Estnischer Film „Die kleine Genossin“ von Moonika Siimets eröffnet die Nordischen Filmtage Lübeck

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Redakteur
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Damit wird es zum ersten Mal in der Geschichte des renommierten Festivals einen baltischen Eröffnungsfilm geben. Die Regisseurin Moonika Siimets schildert in ihrem Spielfilmdebüt die Erlebniswelt der 6-jährigen Leelo im Estland der fünfziger Jahre, die, eines Elternteils beraubt, unter dem damaligen stalinistischen Regime den Unterschied zwischen Gut und Böse zu erkunden versucht. Als Gäste bei der Eröffnung werden neben der Regisseurin Moonika Siimets auch mehrere Hauptdarsteller, die Produzentin Riina Sildos und Leelo Tungal persönlich erwartet.

Foto: Klaus Mittelstädt

„Die Nordischen Filmtage Lübeck waren das erste Festival, das bereits 1989, also noch vor Wiedererlangung der Unabhängigkeit, baltische Filme im Programm hatte. Seit 30 Jahren prägen sie das Gesicht des Festivals mit, und wir freuen uns sehr, dass wir zum 60. Festival-Jubiläum dieser Partnerschaft und Verbundenheit besonderen Ausdruck geben können, indem wir das Festival erstmalig mit einem Film aus einem der baltischen Länder eröffnen. Zum 100. Jubiläum der Staatsgründung sind Filme aus Estland, Lettland und Litauen bei den Nordischen Filmtagen Lübeck besonders stark vertreten. Zahlreiche spannende Produktionen werden in allen Sektionen des Festivals präsentiert“, sagt Linde Fröhlich, Künstlerische Leiterin der Nordischen Filmtage Lübeck.

Die Filmvorlage zu „Die kleine Genossin“ schuf die bereits mehrfach ausgezeichnete estnische Autorin und Dichterin Leelo Tungal mit ihren autobiografischen Romanen „Comrade Kid and the Grown-Ups“ (2008) und „Velvet and Sawdust“ (2009). In Deutschland erschien im Kullerkupp Kinderbuch Verlag ihr Kinderbuch „Schneemann Ludwigs größtes Glück“ (2017). Der Film wurde von der estnischen Amrion Production produziert, verantwortlich dort ist Riina Sildos. Den Weltvertrieb hat die Firma Eyewell aus Schweden übernommen. „Die kleine Genossin“ist im Rahmen des EV100 Programms entstanden, das dem 100. Jahrestag der Republik Estland gewidmet ist.

Zum Film: Estland im Jahr 1950. Der stalinistische Terror wütet. „Wenn du ein gutes Kind bist, komme ich bald zurück“, sagt Leelos Mutter, als sie mit vorgezogener Waffe ins sibirische Gulag abgeführt wird. Diesen unerfüllbaren Auftrag nimmt die kleine Tochter todernst. Aber gleich, was sie tut, ihre Mutter kommt nicht wieder. Ist sie schuld am Verschwinden der Mutter? Nach und nach wird für Leelo immer unklarer, was in dieser Welt gut und böse eigentlich noch bedeuten sollen. Sie muss nun allein eine Menge Antworten auf viele Fragen finden und lernen, sich in der Welt des stalinistischen Regimes zu orientieren. Der Film zeigt den Versuch des kleinen Mädchens, sich selbst, trotz der düsteren und tragikomischen Ereignisse in ihrem Heimatland, treu zu bleiben.

Die 60. Nordischen Filmtage Lübeck, veranstaltet von der Hansestadt Lübeck, finden vom 30. Oktober bis 4. November 2018 statt. Das komplette Programm geht am 20.10.2018 online, der Vorverkauf beginnt am 27.10.2018 um 15 Uhr im CineStar Filmpalast Stadthalle Lübeck sowie online.

Alle Informationen zum Festival gibt es online unter www.nordische-filmtage.de oder als News auch auf den Social Media Kanälen Facebook, Twitter, Instagram.

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